
Immer mehr Hunde weisen Unverträglichkeiten, Allergien oder Überempfindlichkeiten gegenüber Hundefutter auf. Unabhängig davon, dass es natürlich echte Allergien und Unverträglichkeiten gibt, könnten – unseres Wissens ist das nicht erforscht – viele dieser Unverträglichkeiten aber auch von Trockenfutter herrühren. Nicht weil es schlechtes Trockenfutter ist, sondern weil Trockenfutter hochkonzentriert ist.
Es gibt empfindliche und unempfindliche Hunde
„Ein gesunder Hund frisst alles“ ist ein altes Sprichwort. In den letzten Jahren und Jahrzehnten häufen sich aber die Fälle von Hunden, die auf bestimmte Nahrungsmittel überempfindlich reagieren. Unabhängig von den Gründen für diese Empfindlichkeiten suchen Hundehalter oft jahrelang verzweifelt nach verträglichem Futter und verzichten dabei auf Getreide, Gluten, Konservierungsstoffe oder suchen sich Futter mit nur einem Eiweisslieferanten, so genannte Monoproteine. Das kann helfen, aber die Ursache könnte auch ganz woanders liegen.
Haben Sie schon mal einen Brühwürfel gegessen?
Trockenfutter, zumindest hochwertiges Trockenfutter, ist aus ernährungsphysiologischer Sicht einwandfrei und sorgt für eine ausgewogene Ernährung des Hundes, inklusive aller Vitamine, Spurenelemente, etc. – hochwertiges Trockenfutter besteht zum großen Teil aus Fleisch, aus Gemüse etc. – und dennoch reagieren viele Hunde überempfindlich.
Möglicherweise liegt das am Prinzip des Trockenfutters: Trockenfutter ist hochkonzentriert – ähnlich wie ein Brühwürfel, wie Tütensuppe, oder wie Sirup. Kein Mensch käme auf die Idee, statt eines Tellers Suppe einen Brühwürfel zu essen und dann mit einem Glas Wasser nachzuspülen. Einige würden das wohl schadlos überstehen, andere bekommen Magenschmerzen oder Sodbrennen – warum sollte das bei empfindlichen Hunden anders sein? Hochkonzentriertes Futter ist nicht per se schlecht, aber es kann durch diese hohe Konzentration möglicherweise bei empfindlichen Mägen Reizungen und damit Überreaktionen und Empfindlichkeiten hervorrufen.
Was tun bei überempfindlichen Hunden?
Wenn fest steht, dass keine Allergie vorliegt sondern „nur“ eine Überempfindlichkeit, dann sollte man das tun, was man gemeinhin bei einem empfindlichen Magen macht: Schonkost verabreichen. Das heißt beim Hund: Verzicht auf hochkonzentrierte Nahrung (kein Trockenfutter) sondern Nassfutter oder Frischfleisch füttern. Getreide kann mitgefüttert werden, es sollte aber auf ausgemahlene Mehle verzichtet werden (kein Weißmehl, kein Weizen). Versuchen Sie es einfach mal mit einer Dose hochwertigen Fleisches, dazu etwas rohes oder gekochtes Gemüse, eine gekochte Kartoffel oder etwas Reis. Dazu noch ein Esslöffel hochwertiges Öl, hin und wieder mal ein Ei oder etwas Frischkäse und eventuell ein Vitamin- oder Kräuterpräparat. In vielen Fällen vetragen empfindliche Hunde so eine Kost sehr gut.
Leckerchen zählen auch
Viele Hundehalter geben sich große Mühe, ihre Hunde gut zu füttern – und greifen bei Leckerchen auf „Junkfood“ zurück. Damit kann man die ganze Mühe einer gesunden, ausgewogenen Ernährung zunichte machen: Wer einen hoch empfindlichen und nahrungssensiblen Hund hat, der sollte auch und gerade bei den Leckerchen darauf achten, dass er hochwertige Produkte verwendet und keine Zucker- und Getreidebomben.
Bild: Bigstockphoto