
Tollwut – alleine das Wort sorgt schon für Schauern und weckt Ängste. Und die Fakten sind auf den ersten Blick nicht gerade dazu angetan, das Thema zu verharmlosen. Tollwut ist eine Virusinfektion die Menschen und Tiere befallen kann und ohne Behandllung zu einer immer tödlich verlaufenden Gehirnentzündung führt. Nach einer Schätzung der WHO sterben jährlich rund 55.000 Menschen an der Tollwut, 99% davon in Entwicklungsländern – in Deutschland sind in den letzten knapp 25 Jahren lediglich 5 Fälle registriert worden, 3 davon hatten ihren Ursprung im Ausland.
Erreger und Übertragung von Tollwut
Tollwut wird durch Viren übertragen – so genannte Lyssaviren. Die Übertragung erfolgt übleicherweise durch Bisse oder Kratzwunden – das Virus selbst wird durch den Speichel auf das Opfer übertragen. Diese Übertragungsart zeigt schon, warum in den meisten Fällen der Hund der Urheber menschlicher Tollwut ist: Kein anderes Tier kommt dem Menschen so nahe. In unseren Breitengraden wird vor allem dem Fuchs die Tollwut angedichtet – aber auch Washcbären, Wölfe, etc. können Träger der Tollwut-Viren sein. Nur sehr wenige Länder sind tollwutfrei – Australien, Island und Schweden gehören dazu, England, Frankreich, Deutschland, die Schweiz, die Beneluxländer sowie Chile sind seit Jahren tollwutfrei.
Vorbeugung
Wie kann man sich gegen Tollwut schützen? Erstens: Durch Impfung – sowohl der Mensch als auch der Hund sollte geimpft werden. Eine Impfung ist auch noch kurz nach einer Infektion möglich, dann allerdings mit anderen Impfstoffen. Grundsätzlich gilt: Wildlebende Tiere nicht anfassen, regelmäßige Tollwut-Impfung für Mensch und Hund. Dann ist man auf der sicheren Seite.
Mythen und Legenden
Um die Tollwut ranken sich viele Mythen und Legenden – unter anderem wird auch immer wieder berichtet, dass tollwütige Tiere jegliche Scheu vom Menschen verlieren. Obwohl dies ein Anzeichen sein kann ist es heutzutage absolut nicht mehr relevant: gerade in Städten und stadtnahen Gebieten haben Wildtiere jegliche Scheu vom Menschen verloren ohne deswegen auch nur ansatzweise tollwütig zu sein.
Tollwutbezirke und Anleinpflicht
Der Begriff „Tollwutbezirk“ ist eigentlich irreführend – in Deutschland gilt die Tollwut als ausgerottet. Die Tollwutbezirke weisen lediglich Gebiete aus, in denen weiterhin Tollwutprophylaxe betrieben wird – durch Fressköder. In diesen Gebieten gilt aber keine automatische Anleinpflicht, solange der Hund über einen aktuellen Imfpschutz verfügt und jederzeit abgerufen werden kann.