
Der Hunde, der „beste Freund des Menschen“ zählt schon längst zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Die treuen Begleiter sind aus dem Alltag vieler Tierfreunde nicht mehr wegzudenken. Wer sich einen Hund anschafft, holt sich nicht nur Freude ins Haus, sondern auch jahrelange Verantwortung. Umso wichtiger ist es, sich mit den Grundlagen artgerechter Haltung und dem richtigen Umgang der Vierbeiner auseinanderzusetzen und sich bereits vor dem Kauf des Hundes gründlich über die Bedürfnisse des neuen Familienmitgliedes zu informieren. Hier ein paar wichtige Informationen zu Kauf, Erziehung und Ernährung der Fellnasen.
Was es beim Hundekauf zu beachten gilt
Wenn Sie sich einen Hund anschaffen möchten, sollten Sie einige Aspekte beachten. Fragen Sie sich zunächst, ob Sie genügend Zeit für Spaziergänge, Pflege sowie Sport und Spiel haben, zumal ein Hund viel Aufmerksamkeit von Ihnen verlangt – mit ein bisschen Spielen und zwei kurzen Gassigängen am Tag ist es nicht getan. Außerdem müssen Sie gerade bei Welpen viel Aufwand in die Erziehung investieren. Informieren Sie sich beim Ordnungsamt über die geltende Hundeverordnung und klären Sie ggf. mit Ihrem Vermieter, ob die Hundehaltung erlaubt ist – holen sie unbedingt eine schriftliche Einverständniserklärung ein.
Wichtig ist, dass alle Familienmitglieder „ja“ sagen zu einem Hund – gerade Kinder sind sehr schnell begeistert, die Arbeit bleibt dann aber doch an den Eltern hängen. Und seien Sie sich bewusst, dass ihr Familienleben mit einem Hund tief greifende Veränderungen erfährt: Reisen, Ferien, Besuche, lange Abende bei Freunden, ein spontaner Wochenendausflug: Sie haben jetzt einen Hund, auf den Sie achten müssen, der bei Ihnen sein möchte und um den Sie sich kümmern müssen.
Züchter oder nicht?
Wenn Sie einen Hund vom Züchter möchten, nehmen Sie frühzeitig Kontakt auf, besuchen sie den Züchter und lassen sie sich das Umfeld zeigen. Ein verantwortungsvoller Züchter wird sie über Ihre Lebensumstände ausfragen und Ihnen Tipps geben, er wird Ihnen unter Umständen auch von einer nicht passenden Rasse abraten. Das gilt natürlich auch für gute Tierheime und Vermittlungsstellen die – wie Züchter auch – auch nach dem Kauf noch mit Rat und Tat zur Seite stehen und bei Fragen und Problemen helfen.
Seien Sie vorsichtig, wenn Sie einen Welpen von privat kaufen, inspizieren Sie zudem das bisherige Lebensumfeld des Hundes. Wurde der Hund artgerecht gehalten? Vorsicht ist geboten, wenn der Hund apathisch wirkt und das Fell stumpf und dreckig ist. Die Augen sollten klar sein, die Nase trocken und die Ohren sauber. Idealerweise zeigt Ihnen der bisherige Besitzer auch das Muttertier. Kaufen Sie niemals – wirklich niemals – einen Hund, wenn die Vermittlung auf Parkplätzen, Märkten oder schmutzigen Hinterhöfen vollzogen werden soll. Dann handelt es sich mit Sicherheit um Welpenhandel. Das Risiko, dass diese Hunde krank sind ist enorm groß und die Folgekosten sind kaum abzuschätzen, übertreffen aber die Anschaffung eines Rassehundes – zwischen ca. 600.- und 1.200.- Euro – meistens bei weitem.
Erziehung von Anfang an
Hunde sind sehr intelligent und spüren demnach ganz genau, wie weit sie bei ihrem Besitzer gehen können – und sie testen gerne Grenzen aus. Wer demnach seinem Hund nicht durch eine entsprechende Erziehung liebevoll aber konsequent die Grenzen aufzeigt wird sich nicht darüber wundern dürfen, wenn der Vierbeiner nicht einsieht, warum er denn die Wünsche seiner Menschen erfüllen soll.
Erziehung ist viel mehr als „Sitz“ und „Platz“ – der Hund soll sich an Ihnen orientieren und in bestimmten Situationendas gewünschte Verhalten zu zeigen. Essentielle Regeln sollten Sie bereits in der Eingewöhnungsphase lehren – auch hier ist es wichtig, dass alle in der Familie „an einem Strick“ ziehen. Nicht nur, dass der Hund sonst nicht weiß, was er tun soll – er wird mit Sicherheit schnell lernen, die Familienmitglieder gegeneinander auszuspielen. Am einfachsten ist es, wenn Sie sich zum Beispiel 10 Punkte aufschreiben, die Ihnen wichtig sind – so verlieren Sie das Ziel nie aus den Augen und alle können sich daran orientieren.
Hunde sind zudem Gewohnheitstiere und fühlen sich in festen Ritualen und Abläufen gut aufgehoben und sicher. Gerade zu Beginn erleichtern Sie einem Welpen die Eingewöhnung, wenn sie ihn regelmäßig füttern und mit ihm rausgehen. Bitte überfordern Sie einen Welpen nicht: so ein kleiner Hund braucht Unmengen von Ruhe und Schlaf – 22 Stunden Schlaf pro Tag sind Anfangs keine Seltenheit!
Wenn Sie konsequent bleiben, wird Ihr Hund schnell stubenrein und Übungen wie „Sitz“, „Platz“ ebenso beherrschen, wie das korrekte Gehen an der Leine. Informieren Sie sich auf jeden Fall vor dem Hundekauf, was es alles braucht, wenn ein Welpe ins Haus oder in die Wohnung einzieht, in Hundeshops im Internet finden Sie alles, was notwendig ist, um Ihrem neuen Familienmitglied die Eingewöhnung zu erleichtern – und nehmen Sie bereits vor dem Einzug Kontakt zu einer Hundeschule auf. Eine Hundeschule sollte unbedingt besucht werden – Mensch und Hund lernen hier wesentliche Dinge für das ganze weitere Zusammenleben.
Ernährung bildet die Grundlage für Gesundheit
Vitalität, Gesundheit sowie ein langes Hundeleben hängen nicht zuletzt von der richtigen Ernährung ab. Hunde sind Allesfresser, was jedoch nicht bedeutet, dass sie alles fressen dürfen. Zu den gefährlichen und somit verbotenen Lebensmitteln zählen rohes Schweinefleisch, Avocados, Schokolade, koffeinhaltige Getränke, Rosinen, Weintrauben und Alkohol. Bei Zwiebeln und Knoblauch sollten Sie extrem vorsichtig sein.
Gefahren lauern aber auch woanders: Gerade kleine Hunde sind sehr neugierig – passen Sie also in der Wohnung auf, dass keine gefährlichen Produkte wie Reinigungsmittel in Reichweite des Welpen sind. Vergiftungen können in Form von Durchfall, Erbrechen, Atemnot, Koordinationsstörungen oder vermehrtem Durst in Erscheinung treten. Im Zweifel sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden. Ebenfalls gefährlich sind ungesicherte Regale oder z.B. Bügeleisen, die umstürzen und den Hund verletzen können.
Es muss aber nicht immer Fleisch sein – sofern Ihr Hund es mag, darf er gerne auch vom Ihrem Obst- und Gemüse kosten. Aus erzieherischen Gründen füttern Sie ihn aber besser nicht vom Teller oder vom Tisch, Sie erziehen Ihren Hund sonst zum Betteln. Wichtig ist, dass im Futter Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß, Vitamine sowie Spurenelemente in der richtigen Menge und Zusammensetzung enthalten sind. Die Auswahl an Hundefutter ist riesig: Die fertigen Hundefutter erfüllen grundsätzlich alle Anforderungen an eine ausgewogene Ernährung – dennoch sind die Qualitäts- und Preisunterschiede enorm – es ist wie überall: das Teuerste muss nicht das Beste sein, das Billigste kann aber nicht das Beste sein. Ob Sie Nass- oder Trockenfutter füttern ist Ihnen überlassen – beides hat Vor- und Nachteile.
Hunde haben grundsätzlich einen ausgeprägten Fresstrieb – Ausnahmen bestätigen die Regel – und scheinen immer Hunger zu haben. Geben Sie dem bettelnden Blick nicht nach, denn übergewichtige Hunde leiden schnell unter Gelenkproblemen und anderen Krankheiten. Ein ausgewachsener Hund benötigt pro Kilogramm Körpergewicht benötigt ein Hund etwa 57 kcal Futter, Welpen rund 100 bis 170 kcal. Der Züchter oder das Tierheim wird Ihnen bei für die ersten Tage und Wochen mit Tipps und Ratschlägen weiter helfen.
Beliebteste Hunderassen in Deutschland
Eine Rangliste der beliebtesten Hunderassen kann man kaum erstellen – je nachdem ob man Zuchtstatistiken oder andere Erhebungen zu Rate zieht, stehen andere Rassen an der Spitze. Generell sind aber Mischlinge aus Tierheimen sehr beliebt, aber auch Labradore und Golden Retriever stehen hoch im der Gunst der Hundeliebhaber. Diese Rassen gelten als besonders freundlich und leicht zu erziehen. Allerdings benötigen sie viel Bewegung und Auslastung – es sind und bleiben Jagdhunde, sonst kommen sie sehr schnell auf dumme Gedanken. Das Gleiche gilt auch für Border Collies, Beagles und viele andere so genannte Gebrauchshunderassen. Pudel und Möpse sind als „Haushunde“ sehr beliebt, ebenso wie einige Terrierarten – aber wie bei jedem Hund gilt: Lesen Sie vor dem Kauf, welche Anforderungen und welche Bedürfnisse die Rasse hat. Über die Besonderheiten und Ansprüche einzelner Rassen können Sie sich beim VDH informieren.
Ein Hund macht viel Freude, der Mensch bewegt sich mehr, er kommt mit anderen Hundehaltern in Kontakt und lernt die Welt auch neu sehen. Aber ein Hund macht auch viel Arbeit und – auch das darf nicht verschwiegen werden – kostet Geld. Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Hund anzuschaffen, sollte sich deshalb im Vorfeld ausführlich Gedanken machen und sich der Verantwortung bewusst sein, die er für ein Lebewesen übernimmt. Gerade für Menschen, die zum ersten Mal einen Hund halten möchten, gibt es zahlreiche Bücher, Internetseiten und Foren, auf denen man sich informieren kann.
Titelbild: bigstockphoto
Bilder: zoobio
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