• Home
  • Gelesen & Gesehen
  • Tipps & Nützliches
  • Denkfehler
  • Nachgefragt
  • Rassen

 bestehunde.de

  • Home
  • Gesundheit & Pflege
  • Ernährung & Fitness
  • Erziehung & Ausbildung
  • Hundeverhalten

Tödliche Pferdeäpfel – Reale Gefahr oder Falschmeldung?

In letzter Zeit macht vermehrt die Schreckensmeldung die Runde, dass Hunde gestorben seien, nachdem sie Pferdeäpfel gefressen hätten – Pferdeäpfel von frisch entwurmten Pferden. Was ist dran an dieser Meldung?

Panik ist nicht angebracht – Vollständige Entwarnung auch nicht

So gerne man diese Meldung ins Reich der Märchen stellen würde – leider ist es kein so genannter Hoax, keine wirkliche Falschmeldung. Allerdings ist Panikmache nicht angesagt, denn es braucht schon eine verflixt blöde Kombination, dass ein Pferdeapfel einem Hund tatsächlich zum tödlichen Verhängnis wird.

Betroffen sind nur MDR 1-Defekt Träger

Hunde, die den MDR 1-Defekt tragen reagieren tatsächlich überdurchschnittlich heftig auf bestimmte Arzneimittel, da diesen Tieren eine so genannte Blut-Hirn-Schranke fehlt, welche verhindert, dass Wirkstoffe ins Hirn übergehen. Zu den Medikamenten, welche bei Hunden mit diesem Gendefekt besonders starke Wirkungen verursachen gehören die Entwurmungsmedikamente mit Ivermectin- oder Moxidectin-haltigen Präparaten. Trägerhunde (MDR 1+/-) reagieren  bereits auf weniger als 20mg mit leichten Vergiftungserscheinungen, betroffene Hunde (MDR -/-) können an der gleichen Wirkstoffmenge sterben.

Nun finden sich die knapp 20mg Wirkstoff selten in einem oder auch in mehreren Pferdeäpfeln – dennoch bleibt für MDR 1-betroffene Hunde ein gewisses Risiko.

MDR 1-Defekt: Überreaktion auf bestimmte Medikamente

Der MDR 1-Defekt ist ein Erbdefekt der zu einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten führt. Grund dafür ist die Aufhebung der so genannten Blut-Hirn-Schranke, die verhindert, dass Medikamente von der Blutbahn direkt ins Hirn gelangen. Wird diese Schranke umgangen oder funktioniert sie nicht, können Arzneimittel beim betroffenen Tier zu gravierenden Nebenwirkungen bis hin zum Tod führen. Hunde mit dem MDR 1-Defekt sind oftmals gegenüber zahlreichen Medikamenten überempfindlich. Ob ein Hund betroffen ist kann nur durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden.

Rassen, die besonders vom MDR 1-Defekt betroffen sind

Vom MDR 1-Defekt betroffen sind vor allem Rassen, bei denen irgendwann mal ein Collie eingezüchtet wurde – man vermutet, dass dieser Gendefekt auf einen einzigen Hund aus dem 19. Jh. zurückgeht. Heute sind vor allem folgende Rassen betroffen – die Zahlen in Klammern zeigen, wie viele % der Rasse ein Allel tragen, also zumindest Träger dieses Gendefektes sind: Kurzhaar Collie (68), Collie Langhaar (55 – 57), Longhaired Whipped (42-65), Australian Shepherd, Miniature (20-50), Shetland Sheepdog (7-35), Silken Windhound (18-30), Australian Shepard (17-46), McNab (17-30), Wäller (17-19), Weißer Schäferhund (14), Old English Sheepdog (1-11), English Shepherd (7-15), Deutscher Schäferhund (6-10), Boder Collie (1-2) – vereinzelt wurde das Allel auch schon bei Belgischen Schäfern nachgewiesen (Quelle: Institut für Pharmakologie und Texikologie, Fachbereich Vetrinärmedizin, Universität Giessen).

Weitere Auswirkungen des MDR 1-Defektes

Noch sind längst nicht alle Auswirkungen des MDR 1-Defektes erforscht. Als gesichert scheint mittlerweile, dass trotz des oftmals nachweisbaren tieferen Cortisol-Spielgels bei MDR 1-Hunden dieses wenige Cortisol die Blut-Hirn-Schranke ebenfalls umgeht und damit zu erhöhter Stressanfälligkeit, Hyperaktivität und Angstaggressionen führen kann. Die Symptome sind damit oftmals ähnlich wie beim Morbus Cushing.

Wer sich weiter informieren möchte, findet auf der Seite www.mdr1-defekt.de detailliertere Informationen.

 

Bild: Bigstockphoto

Mrz 18, 2014 Peter Dvorak
Hundeerziehung ist mehr als Sitz, Platz, FußHybridhunde - die Suche nach dem perfekten Hund
You Might Also Like
 
Der Hund – der beste Freund des Menschen?
 
Hund im heißen Auto
Comments: 4
  1. Bendix
    9 years ago

    Ui das wußte ich auch nochnicht,das der weisse schäferhund dazu gehört,wenn auch nur zu 14%,vielen dank für die info :-)
    Also ich habe pferde und ja meine pferde werden zweimal im jahr entwurmt,anfang dezember mit ivomec (ivermectin) leider ist man als pferdebesitzer auch mit unzählingen verpflichtungen und gesetzen versehen,somit ist eine nicht entwurmung fast unmöglich.
    meine pferde dürfen in den drei tagen,ab der entwurmung eh nicht raus,weil auch eine entwurmung auf den organismus des pferdes geht,welches in dieser zeit einen erhöhten blutdruck hat,und bei meinem alten pferd (40jahre) sogar leicht erhöhte temperatur dazu kommt.Es müssen also schon die hunde auf meinen weiden rumjagen um in den genuss eines entwurmten pferdeapfels zu kommen,sehr wohl habe ich diverse warnschilder am zaun hängen.
    mein hund darf eh keinen kot fressen,weil es alles mir gehört einschließlich der kot ;-) alles MEINS!!!sehe ich das er doch damit liebäugelt,in einem unachtsamen moment,meiner seits,einen solchen apfel zu ergattern,kommt aus weiter ferne etwas geflogen,meistens meine schlüssel,welche klirrend neben seinen pfoten landet.Alles was auf strassen liegt,darf nicht aufgenommen werden,bei dem komando "OBERpfui" muß er das was er im maul hat sofort ausspucken,ja auch sein eigenes futter.alles eine frage der erziehung und der übung,nach dem ausspucken bekommt er ein besseres "keksi" dieser kompromiss läßt sich sehr leicht für uns beide vereinigen.Es gibt einfach zuviele die giftköder auslegen,aus diesem grund habe ich es meinem hund beigebracht,ich finde dieses komando sehr wichtig,nicht nur wegen der wurmkurpferdeäpfel.

    ReplyCancel
  2. Anja
    9 years ago

    "OBERpfui" würde ich meinem Hund gerne beibringen. Leider ist es ja so, dass Pferdeäpfel einen besonderen Reiz auf Hunde auszuüben scheinen. Mein Hund kommt immer mit in den Stall, hat aber die Äppels noch nie angerührt. Vielleicht weiß sie ja, dass es ihr nicht bekommt? ;)

    ReplyCancel
  3. Bendix
    9 years ago

    Das habe ich meinem schon als welpen beigebracht, "OBERpfui" gerufen und gleichzeitig,das was er fressen wollte,aus seinem maul rausgeholt,das mußte ich mehrmals mit ihm üben,bis er es selbst wieder ausspuckte,ich muß allerdings dazu sagen,das ich nicht ganz fair war ;-) ich habe sein leckerlie mit sehr wenig zwiebelsaft oder auch tabasko eingeschmiert,somit hat er es sich gemerkt,das wenn ich "OBERpfui" sage,das futter in seinem maul wirklich nicht schmackhaft ist!!!Die feine art ist es nicht von mir gewesen,und sicherlich auch nicht zu empfehlen,aber meine größte angst ist einfach,das mein hund vergiftet werden könnte!!!Es gibt immer ein leckerlie,wenn er das andere futter ausgespuckt hat,somit ist es fürihn nicht schlimm,wenn er einen "leckeren" pferdeapfel liegen lassen muß,oder gar ausspucken muß,wenn ich nicht schnell genug war :-)

    ReplyCancel
  4. K Schefer
    5 years ago

    Zum Glück doch eine Falschmeldung, denn rechnerisch müsste ein 10kg MDR1-Hund mindestens 3,5kg Pferdeäpfel fressen um allererste Symptome zu zeigen. Ein ähnlichen Artikel hat die Pferderevue auf meinen Hinweis und nach weiterer Tierärztlicher Überprüfung bereits wieder zurückgezogen. Genaue Rechnung gibt's von mir gerne auf Anfrage.

    K. Schefer, Tierärztin

    ReplyCancel

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Peter Dvorak
9 years ago 4 Comments Aktuelles2,088

Warning: explode() expects parameter 2 to be string, array given in /homepages/18/d782991442/htdocs/app786656343/wp-includes/functions.wp-scripts.php on line 352
0
GooglePlus
0
Facebook
0
Twitter
0
Pinterest
Neueste Beiträge
  • Neue Zeckenart in Deutschland
  • Gibt es böse Hunde?
  • Fuchsbandwurm und Entwurmung
Anzeige
Neueste Kommentare
  • A. Sadlovski bei Herdenschutzhunde – in Städten vollkommen überflüssig
  • Sonia bei Herdenschutzhunde – in Städten vollkommen überflüssig
  • Mandy bei Herdenschutzhunde – in Städten vollkommen überflüssig
Facebook
Tags
BarfenTrockenfutterFertigfutterErnährungJagdhundeKrankheitenBerühmte HundeHundeerziehungBegleithundeMolosserRückrufTerrierHütehundeSchlittenhundHundeschuleLeinenführigkeitPheromoneZeckenHundetricksKommunikation
Beste Hunde

Das Online Magazin für Hunde und ihre Menschen.
Unterhaltsam. Journalistisch. Kritisch. Aktuell. Engagiert.

Kontakt

Address: Kulmer Straße

Phone: +49 176 390 90 937

Email: info@bestehunde.de

Name: Beste Hunde

Pinterest
  • Heavy stuff

  • Follow Me on Pinterest
Newsletter

Bestehunde.de versendet in unregelmäßigen Abständen einen Newsletter.

Newsletter abonnieren ➨


Ich will nicht von Google Analytics getrackt werden

Impressum | Datenschutz | Opt-Out / Add-On | 2018 © Beste Hunde