Die Parvovirose – manchmal auch Hundeseuche genannt – ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit bei Hunden, die vor allem Welpen und Junghunde, aber auch alte, geschwächte Tiere befällt. Die Parvovirose gehört mit zu den schwersten Infektionskrankheiten beim Hund, die Sterberate bei Welpen liegt bei bis zu 80%. Der einzige taugliche Schutz gegen diese Infektionskrankheit ist mit einer entsprechenden Impfung zu gewährleisten.
Hoch ansteckend und weit verbreitet
Der Auslöser der Parvovirose ist ein Virus (Canine Parvovirus) welches Ende der 70er Jahre erstmals lokalisiert wurde und seither in verschiedenen Untertypen aufgetaucht ist. Entstanden ist das Virus aus einer Mutation der Katzenseuche und ist unter anderem deshalb so hoch ansteckend und gefährlich, weil es äußerst robust ist: Das Virus wird über den Kot ausgeschieden und bleibt sehr lange infektös. So können auch Menschen, die mit dem Tier oder dessen Ausscheidungen in Kontakt gekommen sind, das Virus verschleppen und übertragen. Herkömmliche Desinfektionsmittel können das Virus zudem nicht schädigen.
Das Parvovirose-Virus ist deshalb auch weit verbreitet: Parvoviren liegen quasi auf jeder Wiese, auf jedem Fleckchen Straße, an jeder Ecke, wo sich Hunde treffen und wird durch Schnüffeln oder Lecken aufgenommen.
Krankheitsverlauf und Anzeichen
Das Parvovirose-Virus befällt vor allem Körperzellen, die sich schnell teilen – entsprechend befällt es vor allem Teile des Darms, das Knochenmark und die Lymphen. Entsprechend sind die Krankheitssymptome: hohes Fieber und oftmals blutige Durchfälle. Zusätzlich vermindert sich die Zahl der weißen Blutkörperchen rapide, was zur Folge hat, dass bakterielle Infektionen auftreten können. Oftmals führen diese Infektionen dann zum Tod des Tieres.
Infizierte Hunde sind zudem meist matt, mögen nicht fressen und trinken und dehydrieren.
Behandlung
Die Viruserkrankung Parvovirose selbst wird durch die Gabe von Antikörpern bekämpft – parallel dazu muss Antibiotika gegeben werden, um die bakteriellen Sekundärinfektionen zu bekämpfen. Infusionen helfen, den erkrankten Hund zu stabilisieren.
Impfung: der einzige taugliche Schutz
Ab der Geburt sind Welpen durch die Antikörper in der Muttermilch geschützt (das gilt natürlich nur für Hündinnen, die ihrerseits geimpft sind bzw. Antikörper tragen). Dieser „maternale Schutz“ wird mit der Zeit aber abgebaut und eigene Antikörper erst durch eine Impfung wieder aufgebaut. Da der Abbau der Antikörper aber von Welpe zu Welpe unterschiedlich verläuft (auch innerhalb eines Wurfes) kann zwischen der 5. Und der 9. Woche eine Impflücke auftreten während der, das Parvovirus sozusagen „freie Bahn“ hat.
Eine Impfung ist der einzige taugliche Schutz gegen Parvovirose – aber auch eine Impfung bietet keine 100%-ige Sicherheit: Zeitpunkt, allgemeines Befinden der Welpen, Stärke der Virus-Berbreitung etc. sind Faktoren, welche die Wirksamkeit des Schutzes beeinflussen können – und in letzter Zeit treten wurde auch von Impfstoff-Versagen (sprich: Unwirksamkeit des Impfstoffes) berichtet.
Impfplan: ist früher besser?
Ein vernünftiger Impf-Plan kann nur vom Tierarzt erstellt werden und berücksichtigt viele Faktoren – so ist eine Impfung bei einem verwurmten Hund deutlich weniger wirkungsvoll als bei einem „gesunden“ Tier. Aktuell tendiert man dazu, gegen Parvovirose früher zu impfen: in der 6. (Spezialimpfstoff!), der 8. Und der 12. Woche und eine Nachimpfung in der 16. Woche – danach sind rechnerisch 100% der Hunde gegen das Virus geschützt.
Eine Auffrischungsimpfung alle drei Jahre ist in der Regel ausreichend um den Imfpschutz aufrecht zu erhalten.
Bild: Parvovirose Virus im Blut (Quelle: Wikipedia)