
Längst ist bewiesen, dass Hunde das Betriebsklima verbessern können; es ist belegt, dass Kranke und vor allem demente Personen durch den Kontakt zu Tieren – allen voran zu Hunden – profitieren und es wohl auch wahr, dass eine frühzeitige Verantwortung für Tiere aus Kindern und Jugendlichen tendenziell bessere Erwachsene machen kann. Aber das sind alles „weiche“ Kriterien. Was dabei oft vergessen geht: Hunde sind für unsere Gesellschaft auch wirtschaftlich sehr wichtig.
Hundehaltung bewirkt einen Umsatz von ca. 6 Mrd. Euro / Jahr
Diese Zahl ist geschätzt, aber ziemlich valide – bereits 2006 ermittelten Prof. Dr. Renate Ohr und Dr. Götz Zeddies von der Universität Göttingen einen Jahres-„Hunde“- Umsatz von rund 5 Mrd. Euro. Neben diesem Umsatz, der in die Wirtschaft fließt bedeutet das auch: mehr als 1 Mrd. Euro an Umsatzsteuer für den Staat.
Hundesteuer bringt dem Staat mehr als Hunde ihn kosten
Dass die Hundesteuer nicht durch einen Gegenwert gerechtfertigt wird, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Entsprechend verdient der Staat an jedem Hund, ohne etwas dafür leisten zu müssen – von ein paar Kleinigkeiten abgesehen und vom Verwaltungsaufwand. Grob geschätzt verbleiben von der Hundesteuer wohl etwa 70% beim Staat – wenn wir von rund 5,5 Millionen Hunden ausgehen und einfach mal von 100 Euro Hundesteuer pro Jahr und wenn wir ferner davon ausgehen, dass rund 75% der Hunde gemeldet sind, so bekommt der Staat von uns Hundehaltern jedes Jahr rund 300 Millionen Euro geschenkt.
Hunde schaffen 100.000 Arbeitsplätze
Vom angenommenen Umsatz von 6 Mrd. Euro ausgehend und von 5,5 Millionen Hunden können wir errechnen, dass jeder Hund rund 1.100 Euro „Umsatz“ pro Jahr generiert. Rechnen wir alle Sozial-, Neben- und Lohnkosten für einen Arbeitsplatz zusammen, so kommen wir auf rund 50 – 60.000 Euro. 50 bis 60 Hunde finanzieren also einen Arbeitsplatz in Deutschland – alle zusammen rund 100.000 Arbeitsplätze.
Hundehalter lassen ihr Geld in Deutschland
Hundehalter reisen weniger ins Ausland – von Flugreisen schon mal ganz abgesehen. Dafür verbringen Sie ihre Freizeit und ihren Urlaub in Deutschland und lassen so nochmals rund eine Milliarde Euro im eigenen Land und der eigenen Wirtschaft. Zusätzlich fahren Hundehalter mehr mit dem Auto. Im Schnitt rund 25% mehr. Das sind geschätzte 3.000 km. 2 Millionen Hundehalter fahren 3.000 km mehr im Jahr und bringen bei einem Durchschnittsverbrauch von 8 Liter/100km dem Staat an Sprit- und Umsatzsteuer nochmals rund 320 Millionen.
Hundehaltung spart Gesundheitskosten
Die Universität Göttingen schätzte 2006, dass die Reduktion der Gesundheitskosten durch Hundehaltung rund 2 Mrd. Euro betragen – bedingt vor allem durch die Reduktion von psychischen Erkrankungen, stressbedingten Erkrankungen und Depressionen.
Hunde arbeiten kostenlos
Therapiehunde, Blindenhunde, Polizeihunde, Rettungshunde – sie alle arbeiten kostenlos und bei vielen wird nicht mal die Ausbildung bezahlt. Viele der mit diesen Tieren verbundenen Menschen sind ebenfalls ehrenamtlich tätig, als Trainer, Ausbildner, Hundeführer etc. Würden diese Kosten dem Staat in Rechnung gestellt, so müsste die Allgemeinheit nochmals geschätzte 300 Millionen Euro berappen. Muss sie aber eben nicht.
Fazit: Hunde unterstützen den Staat und schaffen Arbeitsplätze
Je nach Berechnungsweise und nach statistischem Ansatz schaffen die Hunde in Deutschland rund 100.000 bis 120.000 Arbeitsplätze und bringen dem Staat jährliche Einnahmen von rund 2 Mrd. Euro pro Jahr und sparen nochmals rund 2 Mrd. Euro an Ausgaben. Mindestens.
Damit haben die Hunde in Deutschland etwa die wirtschaftliche Bedeutung der Verpackungsindustrie (rund 110.000 Beschäftigte), dem Papiergewerbe (ca. 120.000 Beschäftigte), liegen aber weit vor der Getränkeherstellung (50.000 Beschäftigte) oder dem Bekleidungsgewerbe (27.000 Beschäftigte). Das sagt zumindest das statistische Bundesamt, Stand März 2014.
Vielleicht wäre es an der Zeit, eine Gewerkschaft der Hundehalter zu gründen – man stelle sich vor, was wir bewirken könnten, wenn wir alle mal streiken…
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