Man kennt das: ein Welpe – vielleicht vier Monate alt – tappst herum und dann kommt der Moment, an dem ein großer Irgendwas auf ihn zukommt und ihn ausgiebigst beschnüffelt. Manchmal ahnt man etwas: Das Auftreten, die Bewegungen – irgendwie sieht das alles nicht nach reiner Neugierde aus.
Auf die freundliche Bitte, den Hund von seinem Welpen wegzunehmen hört man dann gerne mal: „Da passiert schon nichts, der hat ja noch Welpenschutz!“ Ein Beweis mehr, dass viele Hundehalter keine Ahnung von ihren Tieren haben.
Es gibt keinen Welpenschutz!
Die Leute denken immer, ein Welpe habe einen eingebauten Schutzmechanismus, einen Duft oder irgendwas, das ihn immer und bedingungslos vor anderen Hunden und vor allem vor Angriffen schützt. Das ist – man kann es nicht genug wiederholen – bullshit! Den Welpenschutz gibt es nur innerhalb eines festen Rudels, es ist tatsächlich erstaunlich wie tolerant und geduldig ältere Hunde mit dem Rudelnachwuchs umgehen – und wie gezielt und genau sie ihm signalisieren, dass nun gut ist. So lernt der Welpe nach und nach die Signale richtig zu deuten.
Gegenüber fremden Hunden gilt dies nicht – das heißt nicht, dass jeder Welpe gleich ordentlich gebissen wird, aber einen eingebauten Welpenschutz hat kein junger Hund. Und wer sagt mir denn, dass der ältere Hund wirklich gut sozialisiert ist und mit Welpen umgehen kann?
Also Vorsicht aber keine Panik! Auf den so genannten Welpenschutz darf man sich nicht verlassen, sonst gefährdet man seinen kleinen Hund. Ein Trauma, Panik vor anderen Hunden und Schlimmeres kann (muss nicht) die Folge sein.
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