Ein Buch über die Kastration von Hunden – ich meine, mal ganz ehrlich:
Kastration beim Hund – wer liest schon sowas?
Sie kennen das von Spaziergängen: „Ist es ein Rüde? Kastriert?“ Wo ich mich immer frage – hmm, was hat denn das mit der Situation zu tun? Wenn der andere Hund so unterschiedlich reagiert, ist das doch nicht mein Problem. Es gibt Verfechter der Kastration und es gibt Gegner – die beiden Lager stehen sich oftmals unversöhnlich und unbelastet von jeglicher Fachkenntnis gegenüber. Mir für meinen Teil ging es genauso: Ich bin ein Gegner der Kastration „per se“ – einfach so. Weil ich nicht verstehe, warum man gesunde Körperteile einfach so abschneiden soll. „Kastration beim Hund“ zeigt auf, das die Unbedarftheit, mit der heutzutage kastriert wird zahlreiche Probleme nicht löst, andere dafür schafft.
Aber vielleicht irre ich mich ja auch.
Die Kastration ist ja mittlerweile ein Allerheilmittel und schon fast sowas wie Therapie – wofür oder wogegen auch immer. Alle Tierheimhunde sind kastriert, das ist schon fast ein Qualitätsmerkmal. Und ich frage mich: Widerspricht die Amputation eines gesunden Organes (oder halt einer Drüse) nicht dem Tierschutzgedanken? Macht das überhaupt Sinn? Also hab ich mal das Buch von Gabriele Niepel gelesen.
Allen, die mit dem Gedanken spielen, ihren Hund kastrieren zu lassen, sei das Buch „Kastration beim Hund“ wärmstens empfohlen. Nicht nur, dass mit dem Mythos „Kastration = Therapie“ aufgeräumt wird, es zeigt auch, dass Probleme durch eine Kastration im schlimmsten Fall sogar gesteigert werden können. Fakt ist: Es wird zu schnell kastriert und zu unüberlegt – und meistens wegen „Verhaltensproblemen“. Das Buch von Gabriele Niepel gibt einen guten Einblick in Chancen und Risiken einer solchen Operation und relativiert vor allem die grundsätzliche Einstellung: „Kastriert wird alles besser“
Tipp: sehr empfehlenswert ****
Gabriele Niepel
Kosmos Verlag
ISBN: 978-3440101216
256 Seiten
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