Das Aujeszky-Virus gilt unter Hundehaltern als besonders gefährlich – das kann auch am exotischen Namen liegen, den sich kaum jemand merken kann. Tatsächlich ist es aber auch gefährlich: Eine Ansteckung mit dem Aujeszky-Virus endet für den Hund immer tödlich. Immer. Ohne Ausnahme – nur der Krankheitsverlauf kann schneller oder langsamer voranschreiten: Innert einem bis drei Tagen ist der Hund tot. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich.
Deutschland ist nicht Aujeszky-Virus-frei
Seit Jahren gilt Deutschland, wie auch die Schweiz, Österreich etc. als Aujeszky-frei. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn diese Aussage gilt ausschließlich für Hausschweine. Nicht in die Statistik fallen allerdings die Wildschweine und da sieht das schon ganz anders aus – verlässliche Zahlen gibt es zwar auch hier nicht und die entsprechenden Ämter tun sich extrem schwer mit klaren Aussagen.
Aujeszky wird sehr leicht übertragen
Die Übertragung des Ajueszky-Virus erfolgt durch Blut oder Schleimsekret – die Übertragung durch Kot ist möglich, aber weniger häufig. Da das Virus hoch ansteckend ist, kann ein kurzer Kontakt reichen um eine Infektion zu bewirken.
Ein Grund mehr, Hunde nicht in tief in den Wald zu lassen
Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen, dass Hundehalter ihre Hunde nicht an Wildschweine lassen sollen – aus verschiedenen Gründen. Einer der stichhaltigsten Gründe ist – aus Hundehaltersicht – nun das Aujeszky-Virus. Wildschweine können damit infiziert sein. Kommt ihr Hund in Kontakt mit einem Stück Wild oder mit Schleim (was an Liegestellen gar nicht selten ist), so kann ihr Hund drei Tage später tot sein. Reicht das als Argument, ihn nicht wild im Wald herumstromern zu lassen?
Aujeszky ist nicht so selten wie gedacht
Natürlich trägt nicht jedes Wildschwein das Aujeszky-Virus – in NRW geht man von rund 10% des Bestandes aus, in Oberbayern wurden ebenfalls positive Wildschweine gefunden, es sind Infektionen aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg, Sachsen, Thüringen, Sachsen Anhalt nachgewiesen. In all diesen Fällen sind Hunde nach dem Kontakt mit Schweinen verendet.
Panik ist nicht angebracht – aber Sorgfalt. Und vor allem gesunder Menschenverstand: Wenn man sich vor Augen hält, wie besorgt manche Leute um die Gesundheit ihrer Hunde sind, dass ist es schon erstaunlich, wie unbedarft die gleichen Menschen ihre Tiere durch den Wald rennen lassen.
Bilder: Bigstockphoto
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