Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter für Kranken- und Hunde-OP Versicherungen für Hunde und manch ein Halter stellt sich die Frage nach dem Sinn einer solchen Versicherung. Hierzulande hat (fast) jeder eine Krankenversicherung und wir schauen mit gemischten Gefühlen nach Amerika, wo das keinesfalls selbstverständlich ist. Auf der anderen Seite bezahlen wir diese Sicherheit sehr teuer – und immer teurer.
Krankenversicherung beim Hund – rechnet sich kaum
Aus unserer Sicht ist eine Krankenversicherung für Hunde wirtschaftlich nicht zu empfehlen. Die Kosten belaufen sich auf bis zu 45 Euro pro Monat – auf das Jahr umgerechnet immerhin 540 Euro. Zwar schließen die Krankenversicherungen Hunde-OPs auch mit ein, in vielen Fällen jedoch mit einem Höchstbetrag pro Hund und Jahr.
Wer nicht auf den Euro – oder auf ein paar hundert Euro – schauen muss, der möge sich eine solche Krankenversicherung gönnen, sinnvoll ist sie unserer Meinung nach nicht.
Hunde-OP Versicherung – auch nicht billig
Etwas anders sieht es bei einer reinen Hunde-OP Versicherung aus – eine OP kann schnell sehr teuer werden, hier scheint eine Absicherung sinnvoller. Aber auch hier gilt das typische für Versicherungen: Auf das Kleingedruckte kommt es an. Einer der wesentlichsten Punkte ist der Satz der Gebührenordnung – wer eine vermeintlich günstige Versicherung wählt, die nur den einfachen Satz der Gebührenordnung abdeckt, der bleibt bei einer Not- oder einer komplizierten Operation auf der Hälfte bis zwei Dritteln der Kosten sitzen. Trotz der Hunde-OP Versicherung
Leistungsangebot – oftmals nicht sinnvoll
Nehmen wir an, Sie haben einen quirligen, lebhaften Hund, der oft und gerne übers Feld rennt. Was kann relativ leicht passieren? Richtig – eine Patella-Luxation. Es hat sicher einen Grund, dass ausgerechnet diese Hunde-Operation bei einigen Anbietern nicht abgedeckt ist. Genauso wenig wie die Operation einer Wolfskralle oder die operative Behandlung einiger weiterer Erkrankungen des Bewegungsapparates beim Hund.
Rassenunterschiede können ins Geld gehen
Einige Versicherungen erheben unterschiedliche Beiträge je nach Hunderasse und -größe. Die Uelzener macht keine Unterscheidungen, die Agila unterscheidet nach kleineren, größeren und „speziellen“ Rassen (zur letzten gehören u.a. Airdale, Bull Terrier, Doggen, Labrador, Malinois, Holländischer Schäferhund und noch viele andere) – wieder andere Versicherungen berechnen die Prämie aus einem Mix von Rasse und Größe (wobei das sinnlos ist, da eigentlich jeder Rasse auch eine bestimmte Größe zugeordnet werden kann).
Fazit – Typisch Versicherung
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch bei Hundeversicherungen nicht: günstig mit hoher Leistung ist ein Wunschgedanke. Bei Kosten zwischen ungefähr 10 und 18 Euro pro Monat scheint es aber bei objektiver Betrachtungsweise zumindest überlegenswert, eine reine Hunde-OP Versicherung abzuschließen. Umso wichtiger allerdings ist eine sorgfältige Abklärung der Leistungen und vor allem der Nichtleistungen. Insbesondere folgende Überlegungen sollten Sie genau abklären, bevor Sie eine Versicherung für Ihren Hund abschließen.
tipps zum abschluss einer Hunde-OP Versicherung
- Gebührenordnung (bis zu welchem Satz bezahlt die Versicherung? Sinnvoll ist mindestens (!) der zweifache Satz, besser der dreifache. Vorsicht: Viele Versicherungen verlangen ab dem 1,5-fachen Satz 10-20% Selbstbehalt
- Rasse- und größenabhängige Kosten (wenn Sie einen „Risikohund“ besitzen, dann sind Sie u.U. bei einer Hunde-OP Versicherung, die keine Unterschiede macht besser aufgehoben)
- Wartezeit: Wie lange müssen Sie warten, bis der Versicherungsschutz greift? Tipp: Mehr als 30 Tage sind inakzeptabel
- Selbstbeteiligung – manche Versicherungen bieten günstigere Lösungen an bei 10% bis 20% der Selbstbeteiligung – unserer Meinung nach macht das keinen Sinn.
- Höchstgrenzen: Was nützt Ihnen eine günstige Hunde-OP Versicherung, die maximal 1400 Euro pro Jahr erstattet. Tipp: mindestens 3.000 Euro pro Jahr, besser keine Höchstgrenzen
- Leistungsspektrum: Machen Sie sich über die „normalen“ Krankheiten und Gebrechen „Ihrer“ Hunderasse schlau und lassen Sie sich schriftlich versichern, dass diese Risiken eingeschlossen sind.
- Zeitfenster: Prüfen Sie, inwieweit Vor- und Nachbehandlung eingeschlossen sind. Viele Versicherungen schließen lediglich den letzten Untersuchungstag vor der OP mit ein – alle Abklärungen (z.B. bei einer Tumor-Operation) werden dann nicht bezahlt.
- Rabatte: Falls sie mehrere Hunde haben sollten Sie einen Rabatt bekommen – die 10%, welche Ihnen die Versicherungen von sich aus anbieten sind zu wenig. Züchter haben natürlich nochmals andere Konditionen…
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