Über die artgerechte Auslastung unterschiedlicher Hunderassen haben wir schon berichtet – gerade das jagdliche Training mit Schleppwild provoziert immer viel Widerspruch. Natürlich kann man mit Dummies arbeiten – aber es geht noch besser. Hier ein Erfahrungsbericht (m)eines Jagdhundes:
„Wir bekommen viel Zuspruch aber auch Kritik dafür, dass wir Jagdtraining machen – und Kritik ist ja für mein Herrchen Anspruch. Also ist er in sich gegangen, hat Isis und Osiris angerufen und Diana, die Göttin der Jagd, auf dass er erleuchtet werde und mich zukünftig ethisch korrekt aber dennoch artgerecht auslasten könne. Und siehe da, wie Feuerstrahlen fiel Weisheit vom Himmel und also zog Herrchen los und besuchte erst einen biologisch artgerechten Supermarkt und dann mit mir zusammen eine übungsgerechte Gegend auf dass er Euch an seiner Erkenntnis über die einzigartige, politisch und ethisch korrekte Art der Retrieverausbildung teilhaben lasse. Und weil ich nun wirklich jeden Quatsch mitmache, so habe ich mich auch dieses Mal dazu hinreissen lassen, ihm diesen Wunsch zu erfüllen und Euch mit einer Bilderstrecke zu beglücken, die ihresgleichen sucht. Möget auch Ihr erleuchtet werden ob der neuen Art des Apportiertrainings.
Markierung
Wie immer gilt: Aufmerksamkeit auf das Wurfobjekt richten. In diesem Fall ist es ein biologischer Fenchel aus der Region für die Region.
.Nach dem Wurf muss markiert werden und auf das Kommando „Apport“ muss hurtig losgespurtet werden…
Wichtig ist sauberes Aufnehmen und apportieren mit weichem Maul, dass das Fenchelgrün nicht beschädigt wird.
Man muss als Hund sitzen bleiben und das Apportiergemüse im Fang behalten, bis es einem abgenommen wird.
Einweisen
Zweite Lektion: Einweisen – Mein Blick folgt seiner Hand, denn in der Verlängerung ebendieser liegt…
… eine Südfrucht!
Ich bin auf dem richtigen Weg.
Das vermaledeite an Bananen ist, dass sie so verflixt glitschig sind. DAS darf natürlich nicht passieren, fällt eine verletzte Banane zu Boden, so ist die Gefahr groß, dass sie flüchtet und irgendwo im Wald verendet.
Aber mit etwas Übung klappt das ganz gut.
Fährtenarbeit
Nächste Lektion: Wir ziehen eine Fenchelschleppe.
Für Fortgeschrittene
Jetzt kommt was für Fortgeschrittene – Eine Melonenmarkierung – Guadelupe-Melone, um genau zu sein.
Der Retriever startet freudig und kraftvoll um das Objekt das ihm zugewiesen wurde, zu apportieren.
Bei einer 2kg-Melone kann das Gleichgewicht schon mal leiden.
Aber auch hier gilt: Festhalten ohne das Objekt zu verletzen – soll ja noch als Nahrung dienen.
Einweisen mit engen Winkeln
Jetzt hohe Kunst: Einweisen auf Obst und Gemüse im engen Winkel…
Links Südfrucht, Mitte Fenchel, rechts Gurke – zu apportieren in der Reihenfolge, die der Mensch vorgibt.
Exemplarisch die Gurke als gelungenes Beispiel.
Wasserapport
Selbstverständlich darf die Arbeit am Wasser nicht fehlen – die Gurke (eine thüringische Landgurke – Gewächshausgurke geht gar nicht) wird sichtig über das Wasser ans andere Ufer geworfen…
.. und wird sauber und ohne zu zögern apportiert. So soll´s sein.