
Es gibt zahlreiche berühmte Hunde – die Auswahl kann deshalb nur subjektiv sein. Aber unbestritten ist, dass es sich bei den folgenden Vertretern tatsächlich um berühmte Hunde handelt.
Laika
Laika – russisch für: Kläffer – war das erste Lebewesen, das von Menschen gezielt ins All geschossen wurde – im Rahmen der Mission Sputnik 2 wurde die Mischlingshündin am 3. November 1957 in die Umlaufbahn befördert – mit einem one-way-ticket – eine Rückkehr zur Erde war nie vorgesehen. Der Tod von Laika kam dann aber doch überraschend schnell – erst 2002 wurde bekannt, dass sie vermutlich an Überhitzung und Stress starb.
Vorgesehen war, der Hündin nach 10 Tagen vergiftetes Futter zu verabreichen um ihr einen qualvollen Wiedereintritt in die Atmosphäre zu ersparen. Heute geht man davon aus, dass Laika bereits nach 5 bis 7 Stunden starb.
Balto
Der berühmteste Siberian Husky und Leithund des Schlittenhundegespannes, das im so genannten Serum Run to Nome 1925 ein überllebenswichtiges Serum durch Schnee, Sturm und Eis zur Bevölkerung von Nome brachte und damit eine Diphterie-Epidemie verhindern bzw. eindämmen konnte. Insgesamt 20 Musher beteiligten sich an der 1000 Meilen langen Stafette von Anchorage nach Nome. Gunnar Kaasen, der vorletzte Musher, verpasste den letzten Wechsel und fuhr direkt nach Nome weiter – bei bis zu -31 Grad. Am 2. Februar 1925 um 5.30 Uhr erreichte er mit seinem Leithund Balto die Front Street in Nome und rettete die Bevölkerung.
Kritik kam insbesondere von Leonard Seppala, dem Musher, der die längste und schwierigste Strecke zurückgelegt hatte – er warf, nicht zu unrecht, Kaasen vor, den ganzen Ruhm abzugreifen.
Balto selbst verbrachte seinen Lebensabend bis 1933 im Zoo von Cleveland, Ohio – nach seinem Tod wurde er ausgestopft und ist seither meistens im Cleveland Museum of Natural History zu sehen.
Barry
Der Bernhardiner Barry war ein berühmter Lawinenhund auf dem Hospiz des Großen Sankt-Bernhard in der Schweiz. Barry lebte zwischen 1800 und 1814 und wurde von den Mönchen des Hospizes als Lawinenhund eingesetzt und soll über 40 Personen aus dem Schnee befreit und damit das Leben gerettet haben.
Der Bernhardiner starb 1814 dein Alterstod – dass er Zeit seines Lebens ein Fässchen mit Schnaps um den Hals getragen haben soll, damit sich die Geretteten wärmen konnten gehört ins Reich der Legenden – dass heute noch alle Lawinenverschütteten-Suchgeräte als Barryvox bezeichnet werden, ist allerdings eine Tatsache.
Barry war noch ein Bernhardiner vom alten Schrot und Korn: Groß aber keineswegs dick – mit den heutigen Bernhardinern hatte er wenig gemeinsam. Wenn man sich die heutigen Bernhardiner ansieht, dann möchte man sich lieber nicht vorstellen, dass man von einem dieser Tiere gerettet werden müsste.
Hachiko
Hachiko war ein Akita-Rüde, wurde 1923 in Odate geboren. Sein Besitzer, Universitätsprofessor Hidesaburo Ueno, nahm ihn 1924 mit nach Tokio wo der Hund sein Herrchen jeden Abend vom Bahnhof Shibuya abholte. Der Professor starb 1925 während einer Vorlesung an einer Hirnblutung und kam – logisch – nicht mehr nach Hause. Die Witwe des Professors zog aus Tokio weg und übergab Hachiko an Verwandte. Der Hund riss allerdings aus und kam weiterhin jeden Tag zur gewohnten Zeit zum Bahnhof um auf Herrchen zu warten. Kikurzaburo Kobayshi, der frühere Gärtner von Professor Ueno lebte in der Nähe des Bahnhofes und übernahm die Pflege von Hachiko.
Anfangs wurde Hachiko noch als störend emfpunden, mit der Zeit sprach sich seine Treue aber herum und ein neuer Bahnhofsvorsteher richtete ihm 1928 einen kleinen Ruheplatz ein – am 8. März 1935 wurde Hachiko tot in einer Straße in Shibuya gefunden – nachdem er fast 10 Jahre lang jeden Tag auf sein Herrchen gewartet hatte.
Die Geschichte wurde natürlich verfilmt.
Snuppy (Klonhund)
Snuppy ist nur in wissenschaftlichen Kreisen berühmt – Snuppy ist eine Abkürzung für: Seoul National University Puppy und bezeichnet den ersten geklonten Hund. Snuppy war ein afghanischer Windhund, der aus einer Hautzelle aus dem Ohr seines Vaters geklont wurde und von einer Labradorhündin am 24. April 2005 geworfen wurde. Insgesamt wurden 1095 Embrionen in die Gebärmutter von 123 Hündinnen eingesetzt – es kam zu drei Schwangerschaften. Snuppy war der einzige Überlebende.
2006 besätigte das amerikanische National Human Genome Research Institute die Richtigkeit dieser Angaben – dies nachdem der Veterinärmediziner Hwang Woo-Suk in einen wissenschaftlichen Fälschungsskandal verwickelt war.
Bo (Barack Obama)
Bo ist ein portugiesischer Wasserhund und Amerikas „First Dog“ – Barack Obama holte ihn ins Weiße Haus, damals als er noch ein junger, visionärer und sehr beliebter Präsident war. Mittlerweile hat Bo eine Gefährtin bekommen – „Sunny“, ebenfalls eine portugiesische Wasserhündin.
Der erste Hund, eben Bo, wurde dem Präsidenten vom Senator Edward Kennedy geschenkt.
Erdmann (Dackel Wilhelm II)
„Erdmann“ war der Lieblingsdackel von Kaier Wilhelm II. Der Dackel verstarb im August 1901 im Alter von 11 Jahren als sich der Kaiser auf Schloss Wilhelmshöhe befand, um sich von seiner Arbeit zu erholen. Bevor Wilhelm II wieder nach Hause fuhr, richtete er seinem Dackel ein pompöses Begräbnis aus, und ließ ein Denkmal errichten auf dem in goldenen Lettern steht: „Andenken an meinen treuen Dachshund Erdmann / 1890 – 1901 / W II.“
Die Ortsgruppe Kassel des Deutschen Teckelclubs hat die Patenschaft für das Denkmal übernommen und pflegt es bis heute.
Nipper (His Masters Voice)
Das Bild kennt jeder, den Hund eigentlich so gut wie keiner: Nipper. Der Terrier-Mischling ist bekannt geworden, wie er aufmerksam der Stimme seines Herrches lauscht, die aus dem Grammophon kommt: „His Masters Voice“. Nipper – der Name bedeutet „Kneifer“ – wurde so zum Markenzeichen von EMI Electrola. Nipper starb 1895 im Alter von 11 Jahren in England.
Bluey
Bluey war ein australischer Cattledog und deshalb berühmt, weil er nachweislich sehr alt wurde: 29 Jahre. Jawohl! Neunundzwanzig Jahre – geboren am 7. Juni, 1910 starb er erst am 14. November 1939. Die Halter Les und Esma Hall of Rochester konnten das Alter immerhin so genau dokumentieren, dass das Guinness Buch der Rekorde den Hund „Bluey of Virginia“ als ältesten Hund der Welt akzeptierte – man sagt, Bluey habe rund 20 Jahre seines Lebens Schafe gehütet.
Greyfriars Bobby
Greyfriars Bobby wurde 1872 geboren und war ein Skye Terrier. Bekannt wurde das Tier durch seine unerschütterliche Treue zu seinem Herrchen. Bobbys Herrchen war der Polizist John Gray der 1858 starb. Von diesem Tag an bis zu seinem eigenen Tod – immerhin 14 Jahre lang – blieb Bobby am Grab seines Herrchens auf dem Friedhof der Greyfriars Kirk in der Edinburgher Altstadt. Er verließ angeblich seinen Platz nur, um jeden Tag nach dem Abfeuern der Ein-Uhr-Kanone im nahe gelegenen Coffee House etwas zu essen. Nach seinem Tod soll der Hund heimlich auf dem gleichen Friedhof beerdigt worden sein.
Die Geschichte hat wohl eine wahre Basis, wurde aber im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte ausgeschmückt – ähnliche Geschichten findet man schon bei Homer: Dort ist es Argos, der eine ähnliche, jahrzehntelange Treue zeigt.