Ich gehöre zu den Hundehaltern, die Bälle für Teufelszeug halten – und wurde auch schon ein paar Mal ziemlich blöd angemacht, weil ich meinem Hund verboten habe, einem Ball nachzulaufen. Dabei habe ich gar nicht mal so schlechte Argumente – die will bloß keiner hören. Aber Ballspiele sind nicht harmlos.
Das Bild ist jedem bekannt – ein Mensch geht mit dem Hund spazieren und hat einen Tennisball dabei oder so eine komische Schleuder, mit der er das Bällchen noch weiter werfen kann. Kaum erblickt der Hund den Ball oder die Schleuder tickt er völlig aus, rast vor und zurück, bellt wie wild und flippt fast aus. Vor Freude könnte man denken.
Kaum bewegt sich die Hand, rast der Hund los und jagt dem Ball hinterher – manchmal bringt er ihn zurück, meistens jedoch nicht. Auf jeden Fall löst der Ball beim Hund einen unbändigen Jagdreiz aus.
Ballspiel hat mit Spiel oft nichts zu tun
Was dann passiert, ist dass es kein Ballspiel mehr ist – der Hund ist auf den Ball fixiert, sein Jagdverhalten wird gesteigert – was für den Menschen wie ein Vergnügen aussieht, ist keines mehr. Sobald der Hund einen Ball sieht, denkt er an nichts anderes mehr.
So, und jetzt stellen wir uns mal vor, wir gehen mit unserem Hund brav an der Leine in der Stadt spazieren, rechts eine Einkaufstüte, links der Hund, noch linker der Verkehr – wir denken nichts Böses, als der Hund noch vor uns auf der anderen Straßenseite ein paar Kinder sieht, die sich einen Tennisball zuwerfen – na dann, viel Spaß. Ich sagte ja: Ballspiele sind nicht harmlos.
Oder unser Hund läuft frei und trifft auf eine Gruppe Kinder, die sich gegenseitig einen Ball hin und her kicken – wenn dann der Hund losrast und den Ball haben will, dann ist das Geschrei groß. Und zwar zu Recht!
Gespielt wird nur, wenn ich es sage
Ich habe mir zur eisernen Regel gemacht: Ich beginne das Spiel, und ich beende es auch. Wenn ich nicht die Erlaubnis gebe zum Spielen, dann wird nicht gespielt (oder gejagt). Ende. So einfach. Bim Ballwerfen würde es schon viel helfen, wenn der Hund erst auf Befehl losrasen darf. Das hätte mehere Vorteile: Gehorsamstraining, Beherrschung und: er müsste sich merken, wo der Ball liegt oder – falls vergessen – ihn per Nase suchen: Ergo: Auslastung.